Freitag, 27. September 2013

Der Wahlkämpfer

Ist es nicht spannend zu sehen, wie viel Geld und Energie die Politik (auch in diesem Jahr wieder) in ihren Wahlkampf investiert(e)? Ich hielte es ja für sinnvoller dieses Geld und diese Energie in das Wohl der Bevölkerung zu investieren, für die die Politik eigentlich gemacht sein sollte. Aber wer bin ich denn schon???


Der Wahlkämpfer

Wieder sind vier Jahr vergang'
die Zeit des Müßiggangs vorbei.
War'n mir auch vier Jahre lang
des Volkes Wünsche einerlei
so muß ich jetzt - für ein paar Tage -
überlegen, was ich sage:

Ich muß kämpfen, duellieren,
muß Parolen gut parieren,
muß mich lautstark echauffieren,
meinen Standpunkt demonstrieren,
gegen andre rebellieren,
ich muß and're denunzieren
mich für'n Wohlstand engagieren,
muß versprechen, garantieren,
Euch mit Hoffnung bombadieren

nur zum Wohl des Volks agieren!

Dann endlich ist die Wahl beendet
ich kann endlich wieder ruh'n.
Hab ich Euch gerade noch geblendet,
so hab' ich nun nichts mehr zu tun.

Ich muß nicht mehr kokettieren,
kann über'n Löffel Euch barbieren,
meine Versprechen annullieren
oder sie anders formulieren,
jeden Wunsch neu definieren,
muß keine Lügen mehr kaschieren,
ich kann die Steuern duplizieren
und/oder neue ausprobieren,
des Volkes Meinung ignorieren,

kann selbst zum schlimmsten Lump mutieren!

Erst in weiteren vier Jahren
muß ich wieder Euch hofieren
muß die Vergangenheit verwahren,
und ganz neu mich präsentieren.
Ich weiß ja Ihr habt unterdessen
meine Fehler längst vergessen.

Und so kann ich ewig protzen.
Ach Ihr Leut' es ist zu
schön, um wahr zu sein.


© Teddy McGibbie 2013

Mittwoch, 18. September 2013

ein Reim für Kinder

Der Eine oder Andere hat es mitbekommen: ich war etwas weg vom Fenster. Jetzt bin ich aber zurück am Fenster und versuche wieder ab und zu einen Reim zu veröffentlichen.
Hier ist einer, den ich eben für ein Spiel, das ich in meiner Rhythmusschule für Kinder einbringe, geschrieben habe.

Hühnerstreit

5 Hühner gingen in den Garten
Ach sie konnten's kaum erwarten
Endlich einen Wurm zu seh'n
Denn sie wollten Essen geh'n.

Ja, es dauert' kaum drei Stunden
Und schon ward ein Wurm gefunden
Worauf die Hühner sich gleich stritten
Um den Wurm in ihrer Mitten.

Plötzlich kam ein schwerer Sturm
Und entriß den armen Wurm
Aus der Hühner gierig' Krallen
Was den Hühnern sehr missfallen.

Der Wurm war glücklich und sprach keck
„Ich bin erst mal wieder weg
Und ich komm so schnell nicht wieder
Zu euch dämlichem Gefieder!“

Die Hühner gackern ein paar Mal
und sie schimpfen kolossal.

Heute zahlen sie die Zeche
und schau'n blöde aus der Wäsche.


© Teddy McGibbie 2013